Vorhaben Rosa Gruner
Gleichstellungspolitische Fördermaßnahmen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis – eine wissenssoziologische Diskursforschung des Geschlechterwissens
Eine kooperative Promotion der Hochschule Darmstadt und der Ruhr-Universität Bochum.
Reproduziert Gleichstellungspraxis Geschlechterklischees? Haben die Inhalte aktueller Geschlechtertheorien jeglichen Bezug zur Realität verloren? Gleichstellungspraxis und Geschlechtertheorien stehen in einem spezifischen, historisch gewordenen Spannungsverhältnis, die Fronten sind häufig verhärtet und die Diskussion darüber in den letzten Jahrzehnten verlaufen. Eine Wurzel dieses Spannungsverhältnisses liegt in den verschiedenen Formen und Anwendungen von Geschlechterwissen.
Das Forschungsprojekt stellt die Frage nach dem verwendeten Geschlechterwissen bezogen auf eine beispielhafte Gleichstellungsmaßnahme für MINT-Studentinnen* an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Welche Formen von Geschlechterwissen lassen sich in der Konzeption und Implementierung der Maßnahme nachzeichnen? Welche Elemente werden fruchtbar gemacht? Inwieweit lassen sich die Untersuchungsergebnisse an das spezifische Spannungsverhältnis Theorie-Praxis zurückbinden?
Mit der wissenssoziologischen Diskursforschung nach Reiner Keller werden diese Fragen bearbeitet. Hierfür werden in zwei Phasen problemzentrierte Interviews mit den Akteur*innen der Gleichstellungsmaßnahme geführt. Ebenso umfasst die Analyse Material rund um die Fördermaßnahme wie Plakate, Werbetexte o.ä.
Die Ergebnisse der Forschung sollen einen Austausch und ein Verständnis beider Sphären beleben und mögliche Synergien einer Zusammenarbeit zu Tage bringen.
Dissertation von Rosa Johanna Gruner
Promovendin an der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft
Erstbetreuung: Prof. Dr. Heike Kahlert, Ruhr-Universität Bochum
Zweitbetreuung: Prof. Dr. Yvonne Haffner, Hochschule Darmstadt
Rosa Gruner
Kommunikation
Schöfferstraße 12
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Büro: D20, 00.08