Gendernarrative

Das fotografisch generierte Bild und dessen erzählerische Aussagekraft: Fotografie kann mit ihren Werken auf unsere Wahrnehmung in Bezug auf Medien, Geschichte, Politik, Rechte, Lehre und Ästhetik wirken und damit letztendlich mehr Verständnis in der Gesellschaft bewirken. Wo liegt das Potenzial der Neukonfiguration unserer sich verändernden Sehgewohnheiten – und wie können wir diese fördern.

Es gilt Identität als etwas Offenes und Dynamisches zu begreifen, als Möglichkeit und nicht als etwas Gegebenes. Was sind die Gender-Stereotypen, die unsere Gesellschaft überwinden müssen? Abseits von ausgetretenen Wegen oder Geschlechternormen, die uns gesellschaftlich auferlegt sind und von denen wir alle betroffen sind.

Ich würde gerne meine Expertise als Fotografin nutzen, um in Form einer fotografischen Arbeit, Fragen der Selbstwahrnehmung und der eigenen Identität zu erforschen und welche Auswirkungen diese auf die Gesellschaft haben. Was wird von der Fotografie festgehalten? Wie fotografieren wir die sich ständig ändernden Umstände?

In Zeiten der scheinbar allgemeinen Auflösung dessen was in der Geschlechterzuschreibung als „Norm“ empfunden wird, lohnt es sich Erzählstrukturen diverser fotografischer Disziplinen unter die Lupe zu nehmen und zu befragen.

Was bedeutet es, wenn von einem „weiblichen“, „männlichen“, „queeren“ Blick in der Fotografie gesprochen wird?

Wie reflektiere ich als zeitgenössische Fotografin diese Fragestellungen in meinen Arbeiten?

Wie kann mein fotografischer Ansatz dazu verhelfen verfestigte Strukturen aufzubrechen?

Je mehr ich über diese Themen lernen konnte, desto bewusster wird mir, dass alles zusammengehört. Man kann sie nicht wirklich getrennt betrachten.

Der female gaze beschreibt z.B. , wie Frauen – und die Welt – nicht aus einer cis-männlichen Perspektive betrachtet werden. Es geht nicht um die oberflächliche Objektivierung von Personen, sondern um eine diverse, nicht auf den Körper bezogene Darstellung – den bewussten Umgang mit Vielfalt in unserer Gesellschaft. Ein gesellschaftspolitisches Konzept, das einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität propagiert.

„Diversity is the one true thing we all have in common.“ Winston Churchill